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Keine anderen Stile sind zu ihrer Zeit so intensiv und scharfzüngig miteinander verglichen worden wie der Impressionismus und der Expressionismus. Der Impressionismus ist untrennbar mit Frankreich verknüpft, mit Künstlern wie Claude Monet, Edgar Degas oder Auguste Renoir. Der deutsche Impressionismus von Max Liebermann, Lovis Corinth oder Max Slevogt entwickelte sich in den 1890er-Jahren in der Auseinandersetzung mit Frankreich.

Bereits wenige Jahre später folgte die heftige Gegenreaktion des Expressionismus, der in Deutschland bei Malern wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Franz Marc seine stärkste Ausprägung fand. Das Nebeneinander der beiden Stile beförderte den Vergleich der scheinbar wesensfremden Kulturen Frankreichs und Deutschlands. Von dem Galeristen Herwarth Walden stammt der Begriff Kunstwende für den Übergang vom Im zum Ex.

Gespräch mit den Regisseuren Denis Dercourt und Volker Schlöndorff
Moderation: Claudius Seidl
Mittwoch, 27. Mai 2015, 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr)

Die Beziehungen zwischen dem französischen und dem deutschsprachigen Kino sind seit Jahrzehnten ungebrochen eng und höchst produktiv. War das Kino der Nouvelle Vague-Vertreter wie Godard, Chabrol, Truffaut für deutsche Cineasten stilbildend, so wurde und wird das künstlerische Schaffen deutscher Filmemacher wie Wenders, Herzog, Fassbinder, Schlöndorff und Petzold auch im Nachbarland intensiv rezipiert. Heute liefert Frankreich als zweitgrößter Filmexporteur nach den USA regelmäßig erfolgreiche Filme nach Deutschland, ob Komödien wie Ziemlich beste Freunde oder dramatische Stoffe wie Blau ist eine warme Farbe. Viele erfolgreiche und hochkarätig besetzte Filmprojekte entstehen aber auch als Koproduktionen, eine Entwicklung, die durch die Gründung der Deutsch-französischen Filmakademie vor fünfzehn Jahren zusätzlich befördert wurde. 2012 gewann mit Michael Hanekes Film Amour, eine deutsch-französisch-österreichische Koproduktion, die Goldene Palme in Cannes. Mit Denis Dercourt und Volker Schlöndorff unterhalten sich zwei herausragende Protagonisten des französischen und deutschen Films über die gesellschaftliche Bedeutung der siebten Kunst diesseits und jenseits des Rheins und sondieren den aktuellen Stand des Kulturtransfers zwischen beiden Ländern. Danke an Sportwetten-online.com.

Paris & Berlin | Literatur
Lesung und Gespräch mit den Autoren Julia Franck und Jean-Philippe Toussaint
Moderation: Maike Albath
Mittwoch, 10. Juni 2015, 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr)

Paris und Berlin, zwei Metropolen, hochmoderne und gleichzeitig mythisch anmutende Städte, alte und neue Kreuzungspunkte für Literaten und Maler, Künstler und Lebenskünstler. Zwei Sehnsuchtsorte, auch und gerade für Schriftsteller aus dem Nachbarland – denkt man, in früherer Zeit, an Heinrich Heines Wahlheimat Paris und heute an die in Berlin lebende französische Schriftstellerin Marie NDiaye. Die Vorstellungen von Paris und Berlin sind angereichert durch unzählige literarische Stoffe und Figuren, sei es Rilkes Malte Laurids Brigge oder Alfred Döblins Franz Biberkopf. Auch Julia Franck und Jean-Philippe Toussaint haben ein intensives Verhältnis zur französischen und deutschen Hauptstadt, die sie auf je unterschiedliche Weise geprägt haben. Paris und Berlin, Orte des Lebens und des Schreibens, sind oft auch Schauplätze ihrer Romane und Schicksalsorte ihrer Protagonisten: In Francks Roman Lagerfeuer landet die aus der DDR geflüchtete Chemikerin Nelly Senff im Westberliner Notaufnahmelager Marienfelde; für die französische Modeschöpferin Marie Madeleine Marguerite de Montalte in Toussaints Marie-Trilogie wird Paris zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Liebesbeziehung.